Ein dickes fettes Jahr für Schlehen! Es gibt massenhaft davon. Ich erinnere mich noch als vor Jahren man die wirklich Suchen musste um eine Flasche Likör zu bekommen. Dieses Jahr gibt es sie scheinbar im Überfluss. Es dauert zwar einige Zeit bis der Likör fertig und schmackhaft ist, aber es lohnt sich!
1. Sammeln
Sammeln, Sammeln, sammeln. Je nachdem wieviele Flaschen ihr machen wollt, sammelt ein kleines Eimerchen Schlehen. Frisch vom Busch! Sammelt sie ordentlich ein, macht gleich zu Beginn die Stiele ab, und werft keinen Blätter oder anderes mit in den Eimer. Was ihr jetzt sauber lasst müsst ihr hinterher nicht putzen! Die Schlehen müssen im übrigen nicht unbedingt schon mal dem Frost ausgesetzt gewesen sein. Das spielt für den Likör keine Rolle!
2. Waschen
Die gesammelten Schlehen werdet ihr dann säubern, gebt sie in ein Sieb und wascht sie vorsichtig mit kaltem Wasser. Reste von Blättern oder Stiele entfernt aus den Beeren.
Nach der Wäsche gebt sie auf ein mit Tüchern abgedecktes Backblech und lasst sie trocknen.
3. Der Rum
Kauft, je nach Menge, ein paar Flaschen Rum. Hier muss es nicht der Höchstprozentige sein, wir wollen ja Likör machen und keinen Gaumenbetäuber.
Zusätzlich benötigt ihr noch ein paar weitere leere Flaschen zum abfüllen. Zu 4 Flaschen Rum braucht ihr mindestens 3 weitere leere Flaschen.
4. Abfüllen
In die leeren Flaschen füllt je nach eigenem Belieben bis zur Hälfte Schlehen ab. Diese bedeckt ihr dann mit ausreichend normalem weißen Zucker. Die Mengen hier könnt ihr je nach eigenem Geschmack variieren. Der Geschmack des Likörs lässt sich hier beeinflussen. Je mehr Zucker, um so süßer. Je mehr Beeren um so dunkler wird er werden. Nach den Beeren und dem Zucker mit RUM auffüllen. Voll machen 🙂
Verschliest die Flaschen gut!
5. Geduld
Nun kommt die aufreibendste Aktion beim Schlehenlikör. Ihr müsst einfach nur warten. Stellt die Flaschen an einen sicheren Ort. Und wenn ich schreibe sicher, dann meine ich „Sehr Sicher“. Mit der Zeit wird er Inhalt in den Flaschen immer dunkler. Der Zucker löst sich auf und verschwindet. Schüttelt die Flaschen nicht extra, das passiert alles von alleine. Ihr werdet es sehen und riechen wenn der Likör fertig ist!
Der Zucker ist verschwunden, die Beeren sind schwarz und die Flüssigkeit tief dunkel gefärbt. Nach ein paar Wochen gibt es kein Halten mehr!
Prost!
Unsere Ausbeute von einer kleinen Sammlung:
Hmmm, das liest sich ja wunderbar! Gerade jetzt, wo die Abende wieder länger werden, lasse ich den Tag gerne mal mit einem Gläschen Rum, Likör oder einer anderen Spirituose ausklingen. Muss natürlich ein Genuss ein Maßen bleiben! Und wenn man da was selber nach eigenem Gusto zusammenstellen kann – toll!
Leider gibt es bei uns in der Gegend keine Schlehen. Aber ich nehme mal an, dass man nach diesem Prinzip auch sämtliche anderen Beerensorten verwenden kann, oder?
Nun würde mich noch interessieren, ob die Schlehen/Beeren ansatzweise zerdrückt werden müssen, um mehr Geschmack abzugeben oder ob das einfache Abfüllen in die Flasche inklusive Gärung den Beeren bereits den vollen Geschmack entlockt. Und vor allem: Kann man die Beeren hinterher noch verzehren? Die müssten doch vollgesogen mit Zucker und Alkohol sein, also wie lecker einglegt.
Grüße, Bartosch
Die Beeren bleiben völlig unangetastet, so wie sie sind. Nicht zerdrücken usw. Die Beeren kann man später aus dem Glas Picken und auch verzehren. Am Geschmack ändert sich erstaunlicherweise nur das die übliche Wirkung auf der Zunge dann nicht mehr da ist.
Ach so, durch das Nicht-Zerdrücken bleiben die Beeren innen also geschmacklich wie vorher. Interessant, das hätte ich nicht gedacht.