Im August 2016 fand bereits ein Testlauf des diesjährigen Rennsteigride statt und ich war dabei! Was wird euch erwarten? Eine jede Menge Spaß, in der wohl schönsten Mountainbike Gegend die Deutschland zu bieten hat.
Zum dem weit über die Grenzen bekannten Gutsmuths Rennsteiglauf wird im Jahr 2017 auch eine Mountainbike Veranstaltung hinzukommen, eine logische Sache, wenn man solch eine traumhafte Gegend direkt vor der Haustür hat. Im August 2016 fand dazu bereits ein kleiner Test statt und einige Mountainbiker sind die Strecken bereits einmal abgefahren. Ich war auf der Marathon Strecke unterwegs und kann den Verlauf entsprechend bewerten.
Es geht los in Schmiedefeld
Am Zielort des Rennsteiglaufs startet der Rennsteigride – in Schmiedefeld. Es dürfte eng werden am Sportplatz und ich bin gespannt wie die Sache mit den Parkmöglichkeiten abläuft.
Nach dem Start geht es ein kurzes Stück durch den Ort, danach verabschiedet euch vom Asphalt, nur ein paar wenige Meter werdet ihr später noch einmal auf schwarzem Untergrund fahren. Über den Skihang am Eisenberg geht es das erste mal aufwärts! An einem kleinen Stich vor der Wende auf die Loipe ging es beim Kickoff bereits eng zu, hier lagen die ersten bereits in den Blümchen die zu spät ausgeklickt hatten. Danach geht es sachte weiter aufwärts bis zur L2632.
Finsterberg
Im Laufe des Marathon werden wir 4 mal über die 900 Meter kommen. Das erste mal 8km nach dem Start auf den Finsterberg. Ich denke das ist auch gleich zu Beginn der härteste Brocken, nur wenige sind den steilen Anstieg noch gefahren, die meisten haben geschoben. Ein kurzer heftiger Anstieg im Wald auf lockerem steinigen Untergrund wird einigen Fahrern den Gedanke entlocken: „Auf was habe ich mich hier eingelassen“. Auf dem Finsterberg angekommen kann man nur kurz die Bergluft geniesen, trailartig geht es abwärts durch den Wald. Für den Schuss war ich selber nicht entsprechend ausgerüstet, wer ein Fully mit entsprechendem Profil auf den Reifen hat und es drauf hat, donnert hier runter, ich habe auch hier……. ein Stück geschoben. Ich hoffe beim Ride in 2017 ist hier auch ein Sanitäter in der Nähe.
Nach dem Finsterberg geht es am Rennsteig entlag und wir streifen kurz wieder die Straße nach Oberhof. Dann heißt es „Kette Anschlag rechts“ und es kommt die Einfahrt ins Freibachtal. Dieser Abschnitt macht irre Spaß. Nach ein paar Kilometern wechselt die Route dann auf die andere Seite um die Auffahrt auf den zweiten 900er zu starten. Am Sperberbach entlang geht es aufwärts zur Alten Salzmannstraße in Richtung Schmücke. Ich hätte diesen Teil der Route anders gestaltet. Noch mehr Spaß gibt es wenn man das Freibachtal zu Ende fährt, fast bis Stützerbach, und dann auf die andere Seite wechselt auf die offizielle Radfahrer Route und den Aufstieg von dort beginnt. Das würde die Strecke zwar deutlich verlängern, aber nur wenig die Höhenmeter.
Der Schneekopf
Der anhaltende Aufstieg zum Schneekopf wird an der Schmücke kurzzeitig unterbrochen. Hier wird die Richtung kurz auf Gehlberg gestellt und es geht kurzzeitig abwärts, dann über eine Spitzkehre aber endgültig auf den Weg hinauf zum höchsten Berg des Ilmkreises. Noch ein letztes mal in die Pedalen und ihr seid oben. Das zweite mal über 900 Meter und der höchste Punkt der Strecke.
Auf dem Schneekopf habt ihr die beste Aussicht über den Thüringer Wald, Rennsteig, Oberhof. Hoffen wir das Wetter ist am Raceday so toll wie beim Test.
Ich fahre hier liebend gerne hoch, ich könnte fast schon sagen, es ist meine persönliche Lieblingsstrecke aus Ilmenau kommend hier hoch. Daher genieße ich das auch oft hier oben zu sein und in die Ferne zu blicken….
Die Abfahrt vom Schneekopf ist nun ein zweites mal etwas wie ein kleiner Trail. Wenn der anspruchsvolle Teil gemeistert ist geht es ab dann zügig weiter in Richtung Oberhof. In der Nähe der Golfwiese kommt man bei Oberhof an und unterquert die Hauptstraße, fährt irgendwann am Sportgymnasium vorbei in Richtung Biathlon Arena. Weiter geht es durch den Thüringer Wald. Bisher waren wir mehr auf der Nordseite des Rennsteiges, nun folgt die Südseite.
Bahnhof Oberhof und Beerberg
Nach einer Entdeckungstour unter anderem vorbei an den Schanzen am Kanzlersgrund geht wieder in östliche Richtung. Die Hälfte ist geschafft. Wer sich mit Schokoriegeln oder anderen Energiespendern eingedeckt hat sollte jetzt langsam zugreifen, nicht wegen der zweiten Hälfte, sondern wegen dem was dann kommt. Nach den Wegen bei Oberhof geht es hinab zum tiefsten Punkt der Tour am alten Bahnhof Oberhof. Ich wusste was danach kommt! Vorteil? Ich wusste was kommt, aber ich hatte keine Ahnung wie das geht. Als MTB Anfänger hatte ich nichts vergleichbares vorher gehabt. Vom Bahnhof Oberhof (ca. 670hm) geht es in einem Stück aufwärts zum Großen Beerberg. Der langanhaltendste Anstieg im Verlauf des Marathon. Ich habe gar nicht erst versucht mit den Jungen Wilden mitzuhalten die vorweg gefahren sind, sondern habe nur auf meine eigene Pace geachtet. Einfach Fahren. Umdrehung für Umdrehung. Meter für Meter. Einfach fahren, treten, weiter kommen, nicht absteigen. Am Anfang noch der letzte in der Gruppe, zahlte es sich dann mit jedem Meter mehr aus nicht versucht zu haben mitzuhalten. Am Beerberg oben angekommen war ich nicht mehr letzter, auf dem letzten Drittel des Anstiegs hatte ich einige Fahrer überholt. Mein Plan war aufgegangen, langsam aber durchfahren. Was für eine Auffahrt….
Eisenberg
Nach dem Hinauf-kämpfen am Beerberg kommt eine angenehme Strecke am südlichen Rennsteig wo ihr noch einmal Kraft sammeln könnt für den letzten Berg. Es geht durch den Wald mit Blick auf Suhl, am Skilift Goldlauter vorbei und dann zurück Richtung Schmiedefeld. Wieder in einer ganz anderen Art kommt nun noch die Fahrt über den Eisenberg bei Schmiedefeld. Man meinte es gut mit uns, der Eisenberg kommt gerade so über die 900 Meter. Nach dem Eisenberg geht es am Skihang wieder abwärts zurück zum „Schönsten Ziel der Welt“. Noch einmal die Straße überqueren und zurück zum Sportplatz wo wir gestartet waren. Ziel erreicht.
Für wen lohnt sich der Rennsteigride
Für mich war der Rennsteigride genau das richtige Level. Eine Herausforderung, aber nicht unschaffbar. Dabei rede ich hier vom Marathon. Wer Angst hat vor der langen Strecke kann natürlich die kürzere 35km Strecke wählen. Aber ich wollte das so. Über 60 Kilometer, und am Ende standen über 1.700 Höhenmeter im Profil.
Downhill Fahrer, Trail verliebte und Enduro Spezialisten werden an der Veranstaltung weniger Freude haben. Die Freude beim Ride liegt in der Strecke, den Wegpunkten, den Anstiegen, den Bergen. Die Liebe zum Thüringer Wald und zum Rennsteig, hier kann man sie erfahren. Und es wird nicht darauf ankommen hier schnell zu fahren, sondern anzukommen. Das Ziel sehen und viel gesehen zu haben. Besonders für Leute die noch nie in unserer traumhaften MTB Region unterwegs waren ist das die Möglichkeit sich ein Bild zu machen darüber welches Traum Revier für Mountainbiker wir hier haben.
Die perfekte Organisation des Ganzen ist sichergestellt, der Veranstalter hat mit dem Rennsteiglauf Erfahrungen ohne Ende. Das Rennsteigride Event wird sich in den nächsten Jahren etablieren und wachsen, unzweifelhaft zu einem Klassiker wie auch der Rennsteiglauf, ich bin mir absolut sicher.
Also nicht lange warten, anmelden! Wir sehen uns am 2. September 2017!
Allgemeines
Alle Informationen, Anmeldung, Starterliste, Ausschreibung zum Rennsteigride fndet ihr auf der Webseite:
Strava
Hier ist meine Strava Activity vom KickOff in 2016. Dieses Jahr möchte ich unter 5 Stunden bleiben 😉