Wie ich zu den smarten Thermostaten von Tado gekommen bin und wie ich damit nach einigen Wochen zufrieden bin. Meine ersten Erfahrungen mit den Tado Produkten, der Tado App und warum ich euch das System empfehlen kann.
Es stand schon länger auf meiner Wunschliste meine wichtigen Heizkörper mit smarten Thermostaten auszurüsten. Und gleich vorab, es ging mir dabei nicht um irgendeine Ersparnis von Energie. Mitten im Sommer wollte ich das nicht angehen, auf den Herbst zu warten war aufgrund der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung aber auch keine so richtig gute Idee, am Ende aber ein Glücksfall. Denn eigentlich hatte ich mich auf die AVM DECT 302 Produkte vorbereitet, zum Glück aber noch nicht gekauft. Im Herbst nun kamen diverse andere Themen zu meinen Überlegungen hinzu, unter anderem das Thema rund um den Matter Standard, aber auch dass der Preis und Verfügbarkeit der AVM Produkte aus dem Ruder liefen. Daher habe ich mich vermehrt mit alternativen Produkten beschäftigt und wollte eigentlich keine Technik kaufen, die auf eine Cloud angewiesen ist. Diese Meinung habe ich aber dann eines Tages hinterfragt, als mir auf der Fahrt nach Hause klar wurde das es jetzt richtig cool wäre die Heizung schon andrehen zu können, bevor ich ankomme. Eigentlich benötigt man dafür genau den Zugriff aus dem Internet. Ja, auch mit AVM und der FritzBox als Hub wäre das machbar, aber ich bin auf Starlink angewiesen und da ist manches noch mal anders.
Eigentlich habe ich mich in erster Linie damit beschäftigt Thermostate zu kaufen die ich gut in HomeAssistant integrieren kann, via ZigBee etc. Tado kam dann irgendwann über Anzeigen in den Blick da ich vorher ja intensiv nach solchen Dingen gegoogelt hatte. Da es hier auch fertige Pakete zu kaufen gab war der Test dann schnell vorbereitet, der Starterkit mit 6 Thermostaten war unterwegs.
Installation
Das Tado System gibt es für diverse Einsatzgebiete, für mich sind die reinen smarten Thermostate interessant. Für den Betrieb gibt es eine „Bridge“ die den Kern des Systems darstellt. Über die App auf dem Handy werden die Thermostate mit der Bridge verbunden. Schon funktioniert das Ganze.
Wichtiger Hinweis: Die Tado Bridge muss zwingend über ein Ethernet Kabel an euren Router / Netzwerk angeschlossen werden, das funktioniert nicht über WLAN! Ich habe die Bridge an meinem zentralen Access Point, einem Fritz Repeater 1200AX angeschlossen. Dieser hat einen LAN Anschluss. Somit ist die Bridge auch am zentralsten Punkt im Haus angeordnet und ich habe so keine Probleme mit der Verbindung zu erwarten. Die smarten Tado Thermostate kommunizieren mit der Bridge über das 6LoWPAN Protokoll.
Das Herstellen der Verbdingung ist super einfach. Nachdem ihr einen Tado Account erstellt habt, scannt ihr den QR Code auf der Bridge und fügt diese als erstes Gerät hinzu. Danach tut ihr dies mit den smarten Thermostaten nach Anleitung ebenfalls. Dabei wird ein Name und eine Raum Zuordnung gemacht und schon sind die Verbindungen aktiv. Auch die Montage der Thermostate an den Heizkörpern ist via App erklärt und war in meinem Fall sehr einfach. Es liegen diverse Adapter bei um an verschiedene System adaptieren zu können. Dabei bleibt ein Sockel des Thermostates immer fest am Heizkörperventil, das Thermostat selbst kann man ganz einfach durch eine Arretierung lösen und abnehmen, um zum Bsp. die Batterien austauschen zu können. Meine Installation des Tado Ecosystems mit 6 Heizkörpern war in unter einer Stunde erledigt.
Programmieren
Ich bin faul und vergesslich. Und das war wohl auch einer der Gründe, weshalb ich sowas haben musste. Vergesslich dabei Heizkörper abzudrehen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden und sie anzudrehen wenn es morgens warm sein soll.
Nun benötigt man also Zeitpläne und genau hier punktet bei mir das Tado System extrem. Das Erstellen der Zeitpläne ist so schnell, einfach und selbsterklärend gelöst, das war ebenfalls sofort klar wie das zu tun ist. Die Pläne je Raum lassen sich intuitiv erstellen, mit verschiedenen Zeitfenstern, Blöcken, Temperaturen und Zuständen. Blöcke oder ganze Pläne lassen sich auf andere Räume kopieren. Dabei kann man das sowohl in der Tado App als auch auf der Tado Webapp machen. In der App geht es meiner Meinung nach aber schöner. Nachdem wir einige Tage getüftelt haben welcher Raum wann wie geheizt werden soll stellten wir fest das in der Tat jeder seine eigenen Regeln hat.
Ein sehr cooles Feature nennt sich „Early Start“, damit beginnt Tado nicht erst zum Zeitpunkt zu heizen den man eingestellt hat, sondern tut das frühzeitiger, um dann bereits die gewünschte Temperatur erreicht zu haben.
Zusammenspiel
Heizung: In erster Linie muss Tado ja nun auch mit meiner Heizung zusammenspielen. Auch an dieser sind bereits Zeitfenster programmiert gewesen. Das hat ebenfalls gut funktioniert, aber es war eben mehr „all or nothing“ für das gesamte Haus. Nun habe ich die Heizung so konfiguriert das sie rechtzeitig startet und auch am Abend runter regelt. Die Temperatur habe ich hier auch auf die maximale begrenzt die ich in Tado benutze. Bisher, nach der kurzen Zeit die das System im Einsatz ist, funktioniert das prima.
HomeAssistant: Da ich eine HomeAssistant Installation habe in der bereits mehrere Automatismen arbeiten war die Entscheidung für Tado ebenfalls gut. Es gibt eine direkte Integration für Tado und die Thermostate sind prima eingebunden. Auch für automatisierte Abläufe über Homeassistant steht das System so zur Verfügung.
GoogleHome: Auch hier ist Tado simpel einzubinden. Integration auswählen, Tado berechtigen und schon steht der Benutzung via Google Assistant nichts mehr im Weg: „OK Google, stelle die Heizung im Büro auf 21 Grad“
Homekit: Auf der Tado Bridge ist ein Code für Homekit vorhanden, über diesen lässt sich das System auch damit integrieren. HomeAssistant findet den Homekit Controller ebenfalls. Diesen habe ich aber nicht verwendet, doppelt muss ja nicht sein.
Erfahrungen – So läuft es nun
Tado fetzt. Genau gekauft habe ich den Starter Kit: Smartes Heizkörper- Thermostat V3+ Basic. Es gibt noch einen Kit mit einem besseren Thermostat, das war mir zum Zeitpunkt der Bestellung noch gar nicht genau klar, macht aber nichts. Das V3+ Basic Thermostat reicht mir aus, es kann genauso Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Auch von der Bedienung her ist das vollkommen ausreichend, man will ja dann eh nicht mehr dranherumdrehen. Und da ich faul bin stehe ich dafür ja auch nicht mehr auf, sondern benutze die App oder sag es dem Google Assistant. Ich stelle fest, ich benutze die App recht häufig, um bei anderen Abläufen dann doch mal die Heizung früher ab oder umzustellen. Ein erweitertes Abo, wie zum Bsp. für den AutoAssist habe ich nicht abgeschlossen und erkenne für mich derzeit auch keine Notwendigkeit
Über die Zeit, die ich Tado benutze, gab es bisher keine technischen Probleme, alles läuft einfach. Die Erkennung von offenen Fenstern funktioniert prima, wie auch immer das geht. Es wird nicht nur erkannt, wenn mal ein Fenster offen ist, sondern auch wenn die Tür zu dem betroffenen Raum offen stehen bleibt. Ich denke man macht das an sprunghaften Änderungen von Temperatur / Luftfeuchte fest. Auch die zusätzlich erhältlichen Temperatursensoren habe ich bisher nicht in Erwägung gezogen. Wenn man sich die Statistiken in der App ansieht dann funktioniert die Regelung auch perfekt über die Sensoren in den Thermostaten selbst. Ich habe mit einem extra Thermometer verglichen, die erreichte Temperatur stimmt sehr genau.
Ich kann euch Tado also wirklich empfehlen. Es ist klar etwas teurerer als andere Systeme und bringt noch mal eine eigene Bridge mit. Aber dafür funktioniert es prächtig, ist wirklich ausgereift und hat Integrationsmöglichkeiten mit allen gängigen Smarthome Plattformen. Ich habe noch nichts gelesen, ich denke aber per Firmware Update wird die Bridge auch kompatibel zu Matter werden.
Apropos Firmware, diese wird automatisiert verwaltet und aktualisiert. Man kann auch das in der App überprüfen.
Kaufen Kaufen
Ich habe den Starterkit mit 6 Thermostaten bei tink gekauft, Tado bietet aber auch eine Amazon Store an.