Es ist ja schon langsam ein Gag mit den PLESK Upgrades und in Foren wird gern drüber geschmunzelt. Ich kann es bestätigen! In den letzten Jahren in denen wir PLESK einsetzen habe ich nur selten ein Versionsupgrade gemacht bei dem es keine Probleme gab. Ich kann nur empfehlen die Updates nie gleich bei Release einzuspielen sondern zu warten und ein wenig im Plesk Forum zu lesen welche Probleme so auftauchen. Nun hatte ich gedacht das bei Version 10.4. zur genüge getan zu haben. Also ging es gestern Abend ans einspielen der Upgrades. Es waren 3 Server upzugraden, alle praktisch identisch konfiguriert (Debian 5 Lenny). Zwei Maschinen klappten problemlos und Nummer 3 wurde wieder zum „Plesk Upgrade Failure System“. Das Upgrade brach ohne erkennbaren Grund ab beim Versuch das Plesk Billing Paket zu installieren. Der Upgrade Vorgang konnte erneut gestartet werden und lief dann auf den ersten Blick erfolgreich bis zu Ende durch.
Resultat: Apache down, Mailserver eingeschnappt (ich nehm nix mehr an…), Panel kaputt, Kundenpanel garnicht mehr aufrufbar.
Der Weg zu OK: Apache konnte mit Startscript simpel wieder gestartet werden und lief erstmal problemlos weiter. Um das Panel wieder lauffähig zu kommen waren einige Berechtigungen in /opt/psa/admin/bin zu korrigieren, aber er zeigte sich danach das das Upgrade garnicht erfolgreich war, der Datenbank fehlten Felder in Tabellen, die Panel Version wurde noch mit 10.3 angezeigt.
Das Panel reparieren, ja das geht, dafür bringt PLESK ein Script mit: bootstrapper.sh. Ihr könnt dies unter /opt/psa/bootstrapper/pp_irgendeineversion-bootstrapper/ finden. Damit könnt ihr das Panel reparieren:
./bootstrapper.sh repair
Nach dem Repair Vorgang war das Panel tatsächlich OK und schien fehlerfrei zu funktionieren. Weiter gings zum nächsten.
Das Mail Problem war bereits von mehreren Leuten im Plesk Forum beschrieben, allerdings scheint Parallels noch im Dunkeln zu tappen bzgl. der Lösung. Meine private Lösung (mehrfach getestet) geht schneller. Ich habe in der letzten Zeit dann meist den MTA getauscht, QMail gegen Postfix oder Postfix gegen QMail. Das komplett Setup ging oft einfacher als die Fehlersuche. Hat auch dieses mal wieder schnell geholfen.
Subdomains: Mit Plesk 10.4 wurde das Handling der Subdomains verändert. Subdomains sind nun vollwertige Domains und lassen sich wieder an einer beliebigen Stelle im Homeverzeichniss einhängen. Ein Feature worauf man eigentlich freudig gewartet hat. Mit Plesk 10.4 wurde das aber so dumm gestaltet das Subdomains nach dem Upgrade teilweise garnicht mehr funktionieren und man kann auch nichts dagegen tun ausser:
- Daten der Subdomain sichern
- Subdomain in Plesk löschen
- Subdomain neu anlegen
- Daten neu einspielen.
- Einen neuen Kunden anlegen
- Das Paket zum neuen Kunden verschieben
- Den neuen Kunden deaktivieren und wieder aktivieren -> Subdomains werden dabei aktiviert
- Das Paket wieder zum ursprünglichen Kunden zurück verschieben.
Micro Updates nicht installierbar
Trying to reconfigure Tomcat services... ERROR while trying to configure PSA service Check the error reason(see log file: /tmp/plesk_10.4.4_installation.log), fix and try again
Bisher ist dafür keine Lösung bekannt, und das ist ein echt ungutes Gefühl im Bauch.
Schlusswort
Liebe Parallels Entwickler, ihr habt mit Plesk ein wirklich geniales Produkt geschaffen. Aber mit den tausenden neuen Features die ihr dazu tut schießt ihr meiner Meinung nach über das Ziel hinaus, viele viele Sachen davon braucht wirklich überhaupt niemand, und für einen Kunden ist das Panel kaum noch zu durchschauen in der Vielfalt an Möglichkeiten. Schaltet mal einen Gang zurück und kümmert euch ehr um Stabilität und einen echt sicheren Upgrade Prozess.
Außerdem bin ich immer noch sauer das ihr Confixx für Plesk geopfert habt und Confixx nicht mehr weiter entwickelt. Confixx war einfach einfacher für viele Einsatzzwecke und hat den Kunden viel besser gefallen. Es gibt immer noch Plesk Verweigerer die ihr geliebtes Confixx nicht hergeben, und das hat nachvollziehbare Gründe!
Schön geschrieben und genau auf den Punkt gebracht.
Wenn ich das immer wieder lese, bleibe ich lieber bei Froxlor 😉
Werde ich mir auch mal ansehen… Interessant.
Habe letzten Sonntag das Update auf 10.4 eingespielt und seitdem durchlebe ich ein Alptraum sondergleichen. Teilweise gehen keine Domains mehr, Mails werden nicht mehr angenommen etc etc…
Das geht soweit das einige meiner Kunden mir nun mit Kündigung drohen… Dieses Plesk-Release ist mehr als buggy 🙁
Hoffentlich wache ich bald auf….
leidvolle Grüße
Groundhog
Ja das ist grausam. Das zu veröffentlichen ist schlimm. Totales Versagen des Qualitätsmanagements. Der Support wiegelt alles als nicht schlimm ab und schweigt teilweise zur Problematik. Das aktuelle MU#14 lässt sich gar nicht mehr einspielen und und und…
Daher hab ich mich von Updates komplett verabschieded. Ich hab den Server virtualisiert, install immer einen neuen und migriere die Sites dann. Habe diese zu packeten zusammen gefasst die je eine shared IP nach draußen verwenden. So kann ich erstmal ein packet migrieren das nicht so extrem frequentiert wird und da dann alles testen. Erst wenn das 2 Tage läuft geht der rest rüber.
Wenn man die Zeit mitrechnet und vor allem den Ärger und den Unmut der beim Kunden ausgelöst wird, fällt die Zeit der Neuinstallation nicht ins Gewicht. Nach selbsterzeugter Anleitung ist die in 2 Stunden durch.
Ist echt entspannter so 😉