Seit einigen Wochen hat Webtropia (Marke der Myloc Managed IT) ihre eigenen vServer Angebote überarbeitet und bietet diese in der Version 6 an. Ich habe mit diesen System bereits länger Erfahrungen und kenne die Produkte schon mehrere Jahre. Vor allem die Generation 4 leistet sehr gute Dienste und ist äußerst stabil. 

Features

Mit der Version 6 kommen weitere interessante Features hinzu die sich gut lesen. Das wichtigste: Man kann wählen zwischen normalen Festplatten oder Speicher auf SSD Systemen. Gerade wer ein Projekt mit mySQL Datenbank betreibt (Shop, WordPress, etc.) und nicht einfach wegen viel Speicherplatz entscheiden muss, der hat bei einer schnellen SSD Festplatte deutlich mehr Performance zu erwarten.  Neu ist auch hinzugekommen das man nun wählen kann zwischen der herkömmlichen Virtualisierung und der neueren Variante einer vollständig virtualisierten Maschine, diese hat dann einen echten eigenen Kernel. Damit verspricht man noch deutlich bessere Performance. Über die Details der verschiedenen Systeme von S bis XL möchte ich nichts extra schreiben, den Vergleich wieviele CPU Kernel, wieviel RAM und wieviel Speicherplatz die Systeme haben könnt ihr einfach auf webtropia.com machen, der Vergleich wird ja sehr gut aufbereitet.
Wichtig ist aber sicher noch zu wissen: bei der VM Version der vServer gibt es keine Backup Funktion mehr wie bei den alten Systemen mit denen man einen kompletten Snapshot machen kann. Bei den VM  Systemen müsst ihr euch komplett selbst darum kümmern wie ihr Backups eurer Daten anlegt!

Meine Erfahrung

Nun habe ich auch aktuell noch ganz alte Versionen von Webtropia Cloud Servern / vServern in Betrieb. Never change a running system….. Der älteste ist noch ein Server der Generation 2. Mehrere V3 und V4 sind in Benutzung, einer der Version 5 die es nur recht kurz gab.
In Generation 6 habe ich sowohl eine VM als auch eine VPS Version in Benutzung. Die VM Variante nur zum Test. 

Mein eigener Vergleich kann der neuen vServer Generation leider kein gutes Zeugnis ausstellen. Sowohl die VM als auch die VPS Version zeigen eine ehr schlechtere Performance als die Vorgängerversionen. Das ist teilweise rein subjektiv zu erklären: wie sich Anwendugnen und Dienste „anfühlen“ und reagieren. Ein klein wenig Statistik kann man machen, aber die Statistik kann leider nicht wiedergeben wie solch ein System wirklich performt. Das liegt daran das die V6 Systeme bisher gar nicht ausgelastet sind sondern mehr oder weniger schlafen und wenig zu tun haben. 

Das ausgerechnet im Idle Zustand die VM Version aber jetzt noch viel schlechter funktioniert ist noch einmal überraschender. Die Testmaschine fiel bereits auf als ich übliche Software Pakete installiert habe. Das dauerte deutlich länger als üblich, obwohl das System mit SSD Festplatten läuft. Selbst eine andere V4 mit normalen SATA Speicher macht das ganze flüssiger. Im ganzen kein Vergleich zu den wirklich fantastisch funktionierenden Servern der Gen 4.
Nun kann ich euch nicht technisch erklären woran das liegt, dazu kenne ich die Platform zu wenig, ich kann nur meine Eindrücke vermitteln und zeigen was ich sehe. Ob das Problem nun an der Virtualisierungssoftware, der Hardware oder an einer Überlastung der Plattform liegt kann ich nicht ausmachen. Die Problematik lässt sich auch nicht so einfach sichtbar machen, es sei denn man hat eine Statistik die über die CPU Stats berichten kann. Hier wird auffällig das die IOWAIT steigt. Dies kann viele Ursachen haben, ich könnte nur spekulieren. Beonders bei der VPS Variante des vServer 6 von Webtropia ist der Zustand sehr auffällig, das zeige ich euch in der Statistik weiter unten. IOWAIT zeigt sich in der Statistik in der Farbe gelb. Aus Erfahrung, schon wenn nur minimal IOWAIT auftaucht ist die Maschine langsam, wird der Anteil größer ist sie teilweise bereits unbenutzbar.  

Das VM System läuft aktuell im Leerlauf. Es sind keinerlei Sachen darauf installiert, das System hat nur Plesk und Webmin installiert bekommen. Keine Domains, keine Webseiten. Eigentlich ist das einzigste was dort drauf passiert Webmin SysStats welches diese Statistik macht. Und das zeugt das teilweise nur noch IOWAIT bis zu 100% der CPU verbraucht. Damit ist das System im Prinzip wie Tod. Eine Webseite oder echte aktive Dienste wären so unbrauchbar drauf. 

IOWait vServer

Zum Vergleich die selbe Statistik einer herkömmlichen Version (Generation 4) die perfekt performt. Im Gegensatz zur Statistik oben ist die Maschine aber nicht tatenlos sondern serviert mehrer Webseiten und Datenbanken. IOWAIT ist kein Thema.

CPU Statistik

Fazit

Aktuell kann ich die neue vServer Generation von Webtropia/MyLoc für mich nicht benutzen. Die Performance ist so nicht ausreichend.  Über Tickets und Anfragen bei myLOC ist bisher noch zu keiner Lösung für das Problem gekommen. Ob das Hostsystem oder die Software dafür verantwortlich ist kann ich auch nicht ausmachen. Vor einigen Tagen war auf myloc-status zu lesen das man aktuell wegen Stabilitäts Problemen dieser System mit dem Hersteller der VM Software an einer Lösung arbeitet. Villeicht hängt es damit zusammen. 

Update Mai 2017

Nachdem die Performance und Stabilität immer mehr in die Kritik geraten war gab es eine Aktion bei myLOC / Webtropia mit der man sich der Probleme angenommen hat. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller der Virtualisierungssoftware gab es dann wohl eine größere Recherche der PRobleme und so wurde anfang Mai ein Status erreicht in dem nun die neuen vServer endlich so laufen wie man das erwartet. Ich sehe immer noch einen Untrschied in der Performance zwischen V4 und V6, aber dieser ist nun nicht mehr in einem Zustand wo man sagen könnte das man damit nicht arbeiten kann. Jetzt laufen auch die vServer der Gerneration  6!

Zudem ist angekündigt das auch die Gen6 Maschinen eine Upgrade Möglichkeit über ZKM erhalten wie die alten Systeme. Bisher ist das nur über ein Ticket möglich.

Update Juli 2017

Es ist nun wirklich klar das die neue Generation eine Art „Einschlaf“ Effekt besitzt. Ein Server mit einer ausreichend hohen dauerlast funktioniert schnell und sehr gut. Ein identischer vServer der nur sehr wenig zu tun hat und manchmal längere Zeit keine „Dinge tun“ muss wird nach einiger Zeit wie einschalfen. Ruft man dann zum Bsp. Plesk auf, gehen die ersten Aktion sehr sehr langsam. Erst nachdem man einige Dinge arbeitet und der Server etwas leisten muss taut dieser auf und die Perofrmance ist dann schnell und gut wie man es erwartet. Dies hängt ggf. mit dem SSD Cache zusammen etc.