Google hat seinen Musikdienst Google Music aus der geschlossenen Beta Phase befreit und es nun allen Nutzern zugänglich gemacht. Haken? Ja, es ist bisher nur in den USA verfügbar. Dies hängt wie bei allen Diensten dieser Art jeweils an den Veträgen mit den Rechteinhabern, Plattenfirmen usw. In Deutschland also auch die GEMA, welche unerfüllbar hohe Forderungen an Google stellt? Es kann also noch dauern bis wir Google Musik in Deutsch haben werden. Trotzdem habe ich einen kleinen Blick drauf geworfen, nur für euch!

Google Music Web

Die Webseite des Musikdienstes ist der Kern der ganzen Sache. Hier habt ihr eine komplette Übersicht über die Musik welche ihr in eurem Google Music Account hochgeladen oder gekauft habt.

Ihr habt ihr eine Übersicht über alle Musiktitel und könnt diese direkt abspielen. Die Musik wird dann gestreamt, also nichtals MP3 gespeichert. Macht wenig Sinn wenn man die MP3 Dateien wirklich auf dem Rechner hat, aber wer mehr als einen Rechner hat kann natürlich dann von überall auf seine Sammlung zugreifen, das ist der eigentliche Vorteil. Die Musik kann natürlich sortiert unf aufgelistet werden nach verschiedenen Kriterien, man kann spezielle Playlists erstellen und es gibt verschiedenste Optionen wie man die Titel abspielen kann, auch mit Zufallswiedergabe.

Musik Manager

Doch wie kommt die eigene Sammlung in Google Musik? Dafür hat uns Google eine Anwendung mitgebracht die Music Manager heisst. Nach Installation und Login mit dem Google Account teilt man der Anwendung die Verzeichnisse seiner MP3 Sammlung mit. Die Anwendung wird dann die Sammlung Titel für Titel hochladen. Je nach Grösse kann das dauern. Die Titel werden wirklich echt in voller Größe hochgeladen! Zudem bietet die Anwendung die Option an auch gekaufte Titel herunterzuladen.  Das Tool selber macht also weiter nichts als die Synchronisation mit dem Google Server zu steuern. Es besitzt keinen Player.

Insgesamt lassen sich 20.000 Musikstücke in die Cloud hochladen. Google Music scheint die hochgeladenen Stücke auch zu korrigieren. Bei einigen Titeln aktualisiert sich Stunden nach dem Upload die genaue Beschreibung zu Titel, Album und Album Cover, somit räumt sich die Sammlung magisch von selbst auf.

Android App

Natürlich gibt es zu Google Music auch schon eine Android App. Hat man noch kein Google Music Konto so kann diese bereits mit allen Titeln umgehen die man auf dem Smartphone gespeichert hat. Mit aktiviertem Music Konto kommen alle Titel aus der Cloud hinzu. Diese Titel kann man dann direkt abspielen, diese werden dann ebenfalls gestreamt, oder aber, was bei mobilem Netz sinnvoller ist, man macht diese Offline verfügbar und lässt diese über eine WLAN Verbindung direkt auf dem Android Smartphone speichern. Dies lässt sich auch in den Einstellungen der App so festlegen. Wofür ich noch keine passende Option gefunden habe ist die Einstellung um die Synchronisation zu steuern der Titel welche die App automatisch offline bereit stellt. Hier fehlt der App ganz klar noch ein wenig Transparenz.

Top oder Flop

Das wird aktuell jeder selber bewerten, man könnte natürlich meinen es ist erst einmal ein grosser Flop da es für uns in Deutschland nicht verfügbar ist. Ansonsten gefällt Google Music auf den ersten Blick doch recht gut. Ähnliche Dienste gibt es ja in Deutschland bereits mit Napster und simfy. Golge Music aber hebt sich schon einmal grundlegend von anderen Diensten ab da man die Sammlung welche man schon hat mit dem Cloud Dienst verbinden kann indem man diese hochlädt. Man kann so also die eigenen Songs und die Titel welche man hinzukauft in einer Sammlung zusammenführen.
Was ganz klar bleibt, die lokale Sammlung kann man nicht vernachslässigen, denn sie bleibt die Quelle. Man kann seine eigene Musik aus der Google Cloud nicht wieder herunterladen. Google Music ersetzt also nicht die Datensicherung!
Bisher ist der Dienst erst einmal kostenlos, die Preise für gekaufte Musik ausser Acht gelassen. Mir persönlich fehlt auf jeden Fall eine echte Windows Anwendung die Google Music auch als Player zur Verfügung stellt, auch wenn es Google Praxis ist alles in den Browser zu bringen, ich möchte zum abspielen von Musik keinen Browser öffnen müssen. Und vielleicht gibt es auch einmal eine App für Samsung SmartTV. Wird dürfen gespannt sein!
Was mir gegenüber zum Beispiel simfy fehlt, ist die Möglichkeit auch einfach mal in Titeln zu hören die mir nicht gehören und mal neues kennen zu lernen. Da haben die Flatrate Dienste wirklich einen Vorteil.

Insgesamt gefällt mir Google Music doch ganz gut, es bietet mir die Möglichkeit meine doch recht grosse CD Sammlung mitzunehmen. Gut, das konnte ich bisher auch schon, das Rippen auf MP3 bleibt auch weiterhin, das Verteilen über verschiedene Geräte wird aber definitiv einfacher. Weiterentwicklungen sind notwendig, insbesondere um die Synchronisation besser kontrollieren zu können. Zudem wäre es wirklich sinnig das man eigene Musik auch wieder herunterladen kann. Also lassen wir uns überraschen, vor allem wann es in Deutschland verfügbar sein wird. Als Hinweis für eine baldige Verfügbarkeit in Deutschland würde ich sehen das bereits viele deutsche Alben bereits in Google Music aktualisiert und mit Album Cover versehen werden. Die notwendigen Daten scheint der Dienst dazu also schon zu führen.