Verbote für Mountainbiker. Manchmal sind es auch einfach die Überschriften über bestimmten Artikeln die den Puls bereits in die Höhe schießen lassen. In dem Fall findet sich in einem Abschnitt eines Artikels der über den Wirtschaftsausschuss berichtet. Hier wird mal wieder einfach nur von einem „Verbot“ gesprochen, ohne wirklich im Detail zu beleuchten wieso und weshalb. Und den nicht Mountainbiker als Leser wird dann suggeriert das man einfach so alles verbieten lassen könnte wenn man wollte, auch das Radfahren…

Abschnitt aus dem Ilmenauer Online Bereich der TA:

In Abstimmung mit dem Sport- und Betriebsamt und der Forstverwaltung werden jetzt Verbotsschilder angebracht, die die Mountainbiker an den entsprechenden Stellen darauf hinweisen sollen. Auf dem Hangeberg soll es inzwischen laut Wetzel elf wilde Abfahrten geben, betroffen seien auch Wege beim Schöffenhaus, Schwalbenstein und Hermannstein.

Es handele sich bei Goethewanderweg und Berggrabenweg um touristische Gebiete, die damit beeinträchtigt würden. Das entspreche einem Straftatbestand, der geahndet werde und auch schon wurde. So hat man die Urheber einer illegalen Strecke am Hermannstein im vorigen Jahr erwischt, die zu 250 Euro Strafe verdonnert worden sind. Außerdem wurde von einem Radfahrer ein Reh überfahren und getötet, das schlafend auf einem Weg lag. Die Stadt arbeite an einem Konzept für einen Mountainbike-Park am Lindenberg, da brauche es keiner illegalen Abfahrten, sagte Wetzel. Man habe schon den Mountainbike-Verein und die Radläden informiert.

Beitrag von ilmenau.thueringer-allgemeine.de, André Heß 25.04.18, zuletzt geprüft am 25.04.18.

Jetzt gilt es unserer Meinung nach aber hier zu differenzieren: Einen MTB Trail einfach so in die Natur zu bauen ist keine empfehlenswerte Vorgehensweise. Illegal ist illegal, jeder naturverbundene Mountainbiker sieht das ein.
Was aber die „Beeinträchtigung“ von Wanderwegen angeht lässt sich diese Ansicht nicht teilen. Sowohl der Weg vom Schöffenhaus nach Ilmenau als auch der Berggrabenweg sind einfach nur Wege….  Auch wenn der eine mit Namen eines Dichters belegt ist und dort Wanderkennzeichen hängen, so ist es doch nur ein Weg, welcher auch vom Forst genutzt wird. Das jemand hier auf die Idee kommen könnte das Biker (auf Mountain verzichten wir gewollt, denn hier sind alle Arten von Radfahrern unterwegs) Wanderer stören könnte ist absurd. Schaut man sich mal alle dort regisrieren Wege an… Oder wir drehen die Aussage mal rum, welcher Mountainbiker wird sich gestört fühlen von Wanderern die auf ausgewiesenen Radwegen unterwegs sind?

Das Gebiet


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Das überfahrene Reh

Tragisch für Tier und Mensch. Zur Zeit werden auch ganz viele Schlangen getötet die sich auf den Wegen in der Sonne wärmen. Das aber als Argument gegen Mountainbiker zu verwenden ist typisch beamtisch Deutsch. Was ist mit den getöteten Tieren durch Forst, Jäger, Baufahrzeuge.  Diesen Satz hätte man sich im Beitrag bestens sparen können.

Wir wären echt daran interessiert gewesen bei dieser Sitzung dabei zu sein und das mal Live zu hören. Der Bericht in der Zeitung hinterher liefert der Aussenwelt nur eine Nachricht:

Mountainbike – Verbot

Wie man das alles erklären will, inmitten der gerade entstehenden Kernzone für Mountainbiker im Thüringer Wald.

Update 1

Der Ilmenauer Radsport Club hat eine Stellungnahme dazu herausgegeben. Diese ist lesenswert!

https://www.ilrc.de/stellungnahme-zu-verbotsschildern-am-hangeberg/