Lange habe ich mit einer NAS Hardware geliebäugelt. Nun war es an der Zeit das zu realisieren. Ich habe mir wirklich viel Zeit gelassen, und hatte bereits einige Tips in Richtung Synology erhalten. Im Detail hat in der letzten Zeit alles auf ein Synology DS214+ NAS abgezielt. Diese ist nun meine! Und ich bin bereits jetzt sehr zufrieden!

Wozu ein NAS?

Was hatte ich vor? Es gab für mich ein paar konkrete Überlegungen weshalb ich ein NAS installieren wollte. Man kann ja viel damit machen, aber es macht keinen Sinn das einfach nur als externe Festplatte zu benutzen. Meine Anwendungsfälle waren etwas weiter gestreut.

Backups
Ein erster Anwendungsfall für mich war die Sache mit den Backups. Vor einiger Zeit habe ich einmal, trotz Spiegelung zweier Festplatten, einige Daten verloren die mir wichtig waren. Daher kam der Drang die Sicherungen nicht auf dem Rechner zu haben. Auch auf dem Notebook meiner Frau befinden sich ein paar wichtige Sachen die man unbedingt schnell und unkompliziert an sicherer Stelle haben muss.

Daten Speicher
Wir sind nun mal eine ziemlich vernetzte Familie mit einer Menge IT im Haus. Jeder hat einen Rechner, ich habe drei! Also benutzt man immer wieder mal untereinander gleiche Daten. Installationsprogramme, PDFs, Dokumente usw. Bisher wurden die entweder über eine Freigabe am Windows PC verteilt oder per USB Stick geteilt. Um einen kompletten Server im Haus aufzubauen fehlt mir der Antrieb und auch die Abneigung gegen den Stromverbrauch eines kompletten Servers. Eine tolle Aufgabe für die DS214+.

Musik und Bilder
Ein großer Anteil der Daten die wir hier handhaben besteht aus Musik, ein paar Videos und einer Unmenge an Bildern. Irgendwann hatte ich angefangen Bilder auf DVD-RAMs zu sichern, aber mit der Zeit wird solch eine Sammlung unübersichtlich. Und wehe jemand sucht etwas daraus. Die Sachen sind auf den DVD-RAMs zwar sicher aber eben auch nicht so direkt im Zugriff.

Externe Daten sichern
Von unseren Webseiten (auch powie.de) ist es notwendig regelmäßig ein paar Daten zu sichern. Das kann man klar auf diverse Backup Speicher der Provider tun, aber es ist unumgänglich die Daten für den Fall der Fälle auch im Zugriff zu haben sollte der Provider oder gar das Internet offline sein. Da wir eine super gute Internet Anbindung haben (50MBit) ist es ein Traum diese Sachen jetzt automatisiert auf die NAS sichern zu können und im Haus zu haben.

Warum ich die DS214+ ausgewählt habe

Es gibt klar günstigere NAS Systeme. Aber was ich gesehen habe hat mich teilweise nicht überzeugt. Über einen Freund bin ich auf die Synology DS Systeme aufmerksam geworden. Was man über die Funktionen selbst lesen kann klingt bereits sehr gut. Mit der speziellen Software DSM (Disk Station Manager) hat Synology aber auch zur Verwaltung des ganzen einen tollen Job gemacht.
Hier könnt ihr euch selber eine Live Demo ansehen und euch mal auf einem DSM System austoben: http://goo.gl/cpoFsf

Welche Festplatten

Hier gab es eine Menge zu lesen und die tollsten Ideen von überall her. Mal wurden billige Festplatten empfohlen, mal richtig teure Server Festplatten für 24 Stunden Betrieb. Was nimmt man nun?
Ich wollte gleich auf 4TB Speicher gehen. Gespiegelt mit zwei 4 Terabyte  SATA Festplatten. Ich habe mich nicht in die Irre führen lassen zu sehr teuren Server Festplatten. Ich habe günstige Western Digital Festplatten vom Typ WD40EFRX eingebaut! Warum?
Die 5400rpm Festplatten reichen vollkommen aus. Die Transferrate des NAS wird sowieso geringer sein als eine direkt im PC eingesetzte SATA HDD. Zudem werden die Festplatten deutlich kühler bleiben als Platten mit 7.200rpm.
Auch auf die 24 Stunden Tauglichkeit habe ich verzichtet. Das braucht man überhaupt nicht für ein NAS. Das NAS hat eine wirkungsvolle Energie Verwaltung und schickt die HDDs in den Schlafmodus wenn sie nicht gebraucht werden, sie sind also eh nur in Betrieb wenn wirklich Daten transferiert werden. Den Quatsch mit 24 Stunden Tauglichkeit könnt ihr euch hier getrost sparen!

Synology Hardware einrichten

Das einsetzen der Platten ist kinderleicht. Durch einen Druck auf die Einschubrahmen entriegeln sich diese und können herausgezogen werden. Die HDDs werden auf Gummipuffer gesetzt und durch anbringen der Halterungen in den Schienen wieder fixiert. Einschieben, fertig. Hier muss man nichts weiter erklären. Netzteil dran, Netzwerkkabel anschließen, fertig.

Software Setup und Einrichtung

Wenn die DS214 neu ist muss das Betriebssystem DSM (Disk Station Manager) installiert werden. Das jeweilige Image dazu erhaltet ihr im Synology Download Bereich. Die Installation dauert ein paar Minuten, sie kann über das Webinterface der DS ausgeführt werden oder die Software Synology Assistant. Hier werden die Festplatten das erste mal eingerichtet und der Admin Account für die erste Benutzung definiert. Das ganze ist sehr einfach zu erledigen und erklärt sich von selbst. Nach dem ersten Systemstart kann man dann Benutzer und gemeinsam genutzte Verzeichnisse einrichten wie man es sich wünscht.
Für Mediendateien wie Videos, Bilder, Musikdateien empfiehlt es sich erst den Mediaplayer zu installieren. Das DSM kann mit zusätzlichen Funktionen erweitert werden indem man im Prinzip Apps hinzufügt, wie zum Bsp: Audio Station, Photo Station, Video Station usw. Mit dem Mediaplayer oder anderen Paketen kommen bereits Verzeichnisse mit in die man dann Videos oder MP3 Dateien kopiert.

Daten aufspielen

Die Diskstation erscheint im Windows oder  MAC Netzwerk nach dem Setup. Ich habe auf der Diskstation den identischen Benutzer mit Passwort erstellt wie auf meinem Windows PC: Das erspart die extra Anmeldung. Beim Transfer von Daten vom PC zur NAS war ich sehr überrascht über die Geschwindigkeit. Das 1GBit Netzwerk ist hier Gold wert, mit teilweise über 90MBit können Daten auf die Synology Diskstation befördert werden. Das ist echt Super schnell für den Heimgebrauch.

Fazit

Ich bin bis hierher ultra zufrieden mit dem was mir die DS214+ bietet. Sie hat meine Erwartungen übertroffen. Sowohl in der Handhabung der Hardware als auch das DSM System selbst. Man ist nicht einmal auf die bereits vorhandenen Pakete eingeschränkt die es zur Erweiterung gibt. Im Synology Forum gibt es viele Tips, Tricks und Kniffe. Durch das auf Linux basierende DSM System und den Zugang über SSH zur NAS ist es möglich auch eigene Erweiterungen hinzuzufügen, wie zum Bsp. Firebird. Ich als SSH Junkie werde sicher mal noch berichten was so alles machbar ist.
Das Tool EZ-Internet benutze ich im übrigen nicht. Auch die automatische Router Konfiguration ist mir zu pauschal. Ich lasse nicht einfach alle möglichen Port öffnen sondern mache das an meinem Router selbst von Hand. Ich möchte wissen was ich „raus“ lasse.

Bilder

Ein paar Bilder zur DS214+ dürfen nicht fehlen!